Samstag, 15. September 2012

China´s Megacities: Shanghai 上海

In Shanghai haben wir insgesamt 3 Tage verbracht, wovon wir einen Tag in Suzhou waren (ca. 80 km entfernte Kanalstadt, historisch bedingte "Hauptstadt" für Seidenproduktion). Shanghai liegt am Meer und auch der Name bedeutet "am Meer". Sie war die erste Stadt, die von den westlichen Mächten nach den Opiumkriegen 1840 für den Auslandshandel durch unfaire Verträge zwangsgeöffnet wurde. Hier siedelten sich dann insbesondere französische und englische aber auch weitere europäische Staaten mit Niederlassungen an. Das Stadtbild ist daher immer wieder von europäischen Einflüssen geprägt. Besonders imposant sind die Prachtbauten am "Bund", einer kilometerlangen Promenade am Perlfluß.

Oriental Pearl
Auf der gegenüberliegenden Seite dieser Promenade liegt Pudong. Das morderne Wirtschafts- und Finanzviertel von Shanghai. Hier findet man das Wahrzeichen Shanghais - den Fernsehturm Oriental Pearl, sowie beeindruckende Hochhäuser, wie den Jin Mao Tower und das momentan höchste Gebäude Chinas, das Shanghai World Financial Center, welches aufgrund seines Designs auch "Flaschenöffner" genannt wird. Jedoch wird dieses gut 500 Meter hohe Gebäude im Jahr 2015 durch ein noch höheres, benachbartes Hochhaus seinen Titel verlieren.

Der Flaschenöffner hat im 97 Stockwerk in 474 Meter Höhe eine ganz besondere Aussichtsplattform: den Sky Walk. Man läuft also über die Öffnung auf einem mit Glasplatten versehenen Boden und sieht unter sich Mini-Autos fahren. Menschen erkennt man eigentlich kaum noch. Einfach atemberaubend. Wer es sich leisten kann, kann auch im Park Hyatt auf der 93. Etage eine Suite mieten...

Ansonsten lasse ich bei diesem Post einfach mal die Bilder für sich sprechen...
Panorama View in Pudong
SWFC und Jin Mao Tower
Der Flaschenöffner und seine Brüder
Das sind 497 Meter!

 Shanghai by night


Bis 23 Uhr sind die historischen Gebäude am Bund und die Hochhäuser in Pudong wunderbar illuminiert. Auf dem Citibank Tower läuft eine irre Videoshow. Die Türme wechseln ständig die Farbe, insbesondere die Pearl leuchtet, was das Zeug hält. Alle Schiffe, die auf dem Perlfluss verkehren sind natürlich auch beleuchtet und alles strahlt und glitzert.... Man kann für 2 RMB (ca. 20 Cent) mit einer Fähre auf die andere Seite fahren. In Pudong kann man dann im Hägen&Dasz die "alte Seite" bewundern.  Man sollte sich das wirklich nicht entgehen lassen. Punkt 23 Uhr gehen übrigens die Lichter aus. Wortwörtlich. Aus Energiespargründen.

Der Bund: Kolonialbauten in Shanghai

Pudong im Lichterglanz
Oriental Pearl
 

Natürlich gibt es in Shanghai auch abseits des Bund ein Nachtleben, wie in jeder anderen Metropole dieser Erde. Konzerte, Pubs, Bars, Discos, Theater - es wird viel geboten. Auf dem zum H&D sind wir auch an einer Eisbar vorbeigekommen. Dies ist eine Bar, in der absolut alles aus Eis ist bzw. mit Eis überzogen ist. Wenn man abends noch gute 25 Grad hat, dann kann das schon mal eine gute Erfrischung sein. Dicke Mäntel bekommt man natürlich angeboten.

Shanghai Impressionen

Wie bereits einleitend erwähnt, hat Shanghai eine sehr turbulente und bunte Geschichte hinter sich. Früher war Shanghai eine "letzte Chance" für kaiserliche Beamte, die strafversetzt wurden. Im schwül-heißen Klima dieser Stadt erfuhren die viele den Malaria-Tod, jedoch war Shanghai jeher ein Handelszentrum, so dass hier zumindest noch medizinische Versorgung möglich war. Sollte der Kaiser sich aber wieder an sie erinnern, so hatten sie eine gute Chance wieder in den Norden zurückgeholt zu werden. Noch weiter südlich versetzte man nur die, die auf Nimmerwiedersehen verschwinden sollten.

Im Kommunismus war Shanghai die erste Stadt, die als sogenannte Sonderwirtschaftszone, der Erprobung von marktwirtschaftlichen Modellen diente. Shanghai hat seither den Ruf, dem Rest des Landes, insbesondere Beijing, ca. 10 Jahre voraus zu sein. Sei es in der Mode oder der Stadtentwicklung, im Einkommen oder der Mentalität - Shanghai ist einfach einen Tick schneller. Mittlerweile ist der Unterschied zu Beijing jedoch nicht mehr so stark ausgeprägt, wie vor 10 Jahren. Spannende Kontraste ergeben sich aber in der Innenstadt, bspw. am Jing An Tempel der von einem Einkaufszentrum "begrenzt" wird - Guess und Buddhismus verstehen sich offenbar prächtig:

Auch das kann Shanghai sein: im Park am Platz des Volkes wird Karten gespielt:



Einige Beispiele für die westlichen Einflüsse im Stadtbild:



 

In Shanghai, ebenso wie in Beijing, lohnt sich ein Abstecher ins Stadtplanungsmuseum. Nur wenige Touristen verirren sich dort hin, was ich gar nicht nachvollziehen kann. Shanghai gibt´s dort als illuminiertes Miniaturmodell zu bestaunen (wobei es für ein Modell nicht Miniatur ist, da es eine ganze Etage einnimmt):

Der Perlfluß und Pudong
Die Shanghaier sprechen einen Dialekt, den man nicht verstehen kann, wenn man nur Mandarin spricht. Natürlich können sie einen auch auf Mandarin verstehen, aber umgekehrt nicht.

Shanghai, das mit gut 17 Mio. Einwohnern eines der vier größten Metropolen in China und auf der Welt ist, kann in erster Linie in die Höhe wachsen. Zur einen Seite gibt´s das Meer, da ist nicht viel zu machen. In Richtung des Landesinneren gibt es hauptsächlich sumpfige Böden, deren Trockenlegung sehr kostspielig ist. Insofern wird in Shanghai oft gebaut, abgerissen und dann neuer und höher wieder gebaut. Daher ist Shanghai eigentlich eher klein von der Fläche her (im Vergleich zu Beijing) und man kann das meiste mit dem Taxi machen.

Kurz: wenn man in China ist, lohnt sich ein Abstecher nach Shanghai auf alle Fälle, insbesondere, wenn man Kontraste liebt und die gibt es hier zuhauf: Alt und Neu, West und Ost, Moderne und Tradition. Ich bin und bleibe jedoch bekennender Beijing Fan. Mir liegt die Mentalität der knapp 2.000 km entfernten Hauptstädter einfach mehr. Ein Flugticket von Beijing nach Shanghai und zurück kostet ca. 120 Euro. Man kann auch mit einem Zug fahren, dieser High Speed Train schafft die 2.000 km in 5 Stunden... Das wollen wir das nächste Mal machen.

4 Kommentare:

  1. sowas con tolle bilder<3
    sieht echt mega klasse aus;)
    muss ich auch unbedingt mal hin...
    xoxo

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  2. Ein kleines Tattoo tut nicht weh :) Das große leider schon aber werde es noch etwas verändern.

    Klasse Bilder muss ich sagen,bist echt zu beneiden.Ich war bis jetzt nur in den Südlichen Ländern

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  3. Huhu,

    beim Zoll denken sie bestimmt, dass man sonst was schmuggelt :D

    ich bin nicht hingefahren :D ich wollte...dann war es so heiß..und im Bus wäre es nicht viel kühler geworden...dann hatte ich mich doch entschlossen...habe ganz brav den Fahrplan studiert..auf den Bus gewartet..er kam..ich wollte einsteigen, da meinte der Busfahrer, er fährt nicht nach X..also bin ausgestiegen und habe überlegt, ob eine 2,50 teure Leggings es tatsächlich Wert ist, den ganzen Stress auf sich zu nehmen, habe mich umgedreht und bin nach hause gegangen :D :D

    Ihre Öffnungszeiten sind ja auch sowas von bescheiden..

    aber vll habe ich ja irgendwann mal wieder das Vergnügen ;D

    Das Päckchen aus den USA kam ohne Probleme bei mir im Briefkasten an...ganz eigenartig..:S

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  4. Sooo coole Bilder!! Irgendwie war das der Sommer in dem alle in Shanghai waren. 3 Freundinnen von mir, mein Onkel und seine Frau und mein Papa waren dieses Jahr dort! Muss dort auch unbedingt einmal hin. Nächsten Sommer wird es aber wahrscheinlich whale watching und eine kleine Tour durch Norwegen :-) Katzen sind wirklich die Besten,..find es so lieb, dass die es sogar merken wenn man traurig ist und weint. Tiere sind mir sowieso die Liebsten :-)

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