Mittwoch, 6. März 2013

Review: Restaurant "Ambiente Africa"

Meine Schwiegermutter und ich treffen uns immer mal wieder in Stuttgart und probieren was Neues aus. Das heißt, wir machen so eine Art kulinarische Weltreise. Gestern waren wir mal auf dem Afrikanischen Kontinent, genauer gesagt im Ambiente Africa in der Werastr. 1 in Stuttgart.

Man sollte am besten reservieren, da es auch an Wochentagen gut besucht ist.

Interieur:

Die Einrichtung ist shabby-chic und stellt Bezüge zu Afrika her: Sandboden (Achtung Stolpergefahr!) einfache Tische und Stühle wahlweise auch Tische mit der Möglichkeit auf dem Boden zu sitzen und zu essen, sowie unterschiedliche Masken und Innendeko. Die Beleuchtung ist etwas schummrig, auf jedem Tisch steht eine simple Flasche mit einer Kerze darin (jaaa, wir erinnern uns alle an diese Kerzenwachsflaschen, genau die). An den Wänden hängen 800 g Tomatendosen ausgestattet mit einer nakten Glühbirne. Originell und erinnert eben auch daran, dass Afrika ein Kontinent voller Entwicklungsländer ist. Die Cocktailkarte ist ein Stück Holz, in das die Drinks eingebrannt wurden.

Service:

Der Service war okay, aber auch nicht gerade der schnellste. Es dauerte etwas länger, bis wir unsere Cocktails bekamen (Happy Hour bis 20:00; alles für 4,90 €) und man hat uns nie gefragt, ob wir evtl. noch was zu trinken wollen. Ansonsten waren die Servicekräfte sehr freundlich und höflich. Erklärungen zu den Gerichten werden zwar gegeben, aber der Teller wurde dann nicht nochmal präsentiert als sie auf den Tisch kamen. Leider haben wir unsere Gerichte auch nicht gleichzeitig bekommen und ich habe ca. 5 Minuten länger gewartet.

Speisen:

Die Speisekarte ist riesig und die Gerichte kommen aus dem ganzen Kontinent, insbesondere auch aus Eritrea, der Heimat der Betreiber. Man tut sich auch anfangs etwas schwer, weil das meiste recht unspektakulär klingt und man sich auch erst mal durch den auf einer Holtafel befestigten "Speisekartenblock" blättern muss. Die wirklich spannenden Sachen sind ziemlich teuer: Strauß, Zebra, Krokodil und Springbock beginnen bei ca. 27 Euro.

Unsere Wahl fiel auf folgende Speisen.

Vorspeise (haben wir uns geteilt):
  • Antilopenrohschinken mit Kitcha = ostafrikanisches, gehacktes und
angebratenes Brot

Hauptspeisen:
  • Babungo = mit Palmnut-Bier flambiertes Lammfleisch mit Gemüse und Süßkartoffeln (ich)
  • Getrocknete Früchte = Rind, Lamm- oder Hühnerfleisch mit afrikanischer Duftbutter, Nüssen, Minze, süßem Joghurt und Kuskus (SchwieMu)

Bewertung:

Vorab: aufgrund des Schummerlichts konnte man leider die Farben nicht wirklich gut erkennen. Fotos habe ich deshalb auch nicht im Angebot, da ich kein ausreichend schönes Bild hinbekommen habe. Die Portionen sind wirklich groß. Die Vorspeise allein hätte mir eigentlich schon gereicht. Für Low Carber ist die Auswahl nicht wirklich geeignet, da eben sehr viel mit Ingera (Fladenbrot) oder verschiedenen Breis aus Getreide und Kartoffeln, sowie Couscous serviert wird. Aber zum Glück gibt´s ja den "Schlampertag" ;-)

Antilopenrohschinken:
Die Vorspeise war sehr gut. Antilopenschinken schmeckt fantastisch gut und war angenehm in der Konsistenz. Die Farbe war sehr dunkel, es erinnerte mich erst an rohes Fleisch. Es hat einen würzigen Geschmack, aber nicht wie Wild, falls das jemand befürchten sollte. Wir hatten insgesamt 4 große Scheiben, der Schinken wird dicker geschnitten als bei uns. Das Kitcha war in der der Mitte des Tellers angerichtet und der Yoghurt mit 2 Klecksen drumherum. Das Kitcha war schon gut scharf, ich fand, schärfer hätte es nicht sein dürfen, sonst wäre der Geschmack des Schinkens weg gewesen.

Babungo: 
Ich hatte die Bedienung nach ihrem Lieblingsgericht gefragt, und sie hatte mir das empfohlen. Ich bin kein Lammfleischfan, weil ich es hasse, wenn es "bockelt" (so sagen wir Schwaben, wenn es zu stark nach Stall schmeckt). Man kann aber auch Glück haben. Hatte ich aber leider nicht. Optisch war der Teller okay, auch wenn ich keinen Salat auf dem Tellerrand gebraucht hätte. Ich bekam gewürfeltes Lammfleisch, das neben dem Stallgeschmack auch noch grenzwertig hart war und tw. flechse Stellen hatte. Mochte ich überhaupt nicht. Die Süßkartoffeln waren in lange Streifen geschnitten, frittiert und strahlenförmig auf dem Tellerrand angeordnet. Das restliche Gemüse (Zwiebeln und Paprika) befand sich im Teller, allerdings war es für meinen Geschmack noch zu knackig. Ich mag das eigentlich, aber ich fand es passte nicht zu diesem Gericht und der vorhandenen Soße. Die Soße war eine hellbraune Soße, ich dachte erst an Erdnusssoße, wegen der Konsistenz. Aber sie hat nicht nach Erdnuss geschmeckt, deshalb vermute ich, es war die Duftbutter. War okay, aber auch keine Geschmacksexplosion oder ein neues Geschmackserlebnis.

Getrocknete Früchte:
Da SchwieMu nicht alles geschafft hatte, habe ich mich dann noch an ihrem Teller zu schaffen gemacht. Das Gericht schmeckte lecker, aber es fehlte irgendwie der Pfiff. Ich hätte es etwas fruchtiger oder säuerlicher erwartet, es war sehr mild. Das Couscous war von der Konsistenz okay. Die Minze war das einzige, was ab und zu hervorgestochen ist, aber das muss man auch mögen. Ich finde, das Gericht hätte stärker gewürzt sein müssen, damit die Minze einen interessanten Aspekt zu den anderen Gewürzen bietet. So schmeckte es süßlich-langweilig und ab und zu nach Minze. Das Hühnchenfleisch war zart, aber kaum gewürzt. Die Duftbutter war auch hier unter den Couscous gemischt. Insgesamt ein rundes, süßliches Gericht, das aber etwas langweilig schmeckte.


Fazit:

  • Für das Ambiente gebe ich eine 1,5 weil es ausgefallen aber gemütlich ist, und man eine Illusion von Afrika bekommt, die aber fast schon etwas klischeehaft ist. 
  • Für den Service gebe ich eine 2 weil es auch schneller gehen kann und die Speisen nicht gleichzeitig kamen.
  • Für das Essen gebe ich eine 3,5, weil es mich nicht 100% überzeugen konnte. Die Vorspeise war genial und ich hatte erwartet, dass es so weitergeht. Leider war es eher etwas langweilig und kein "könnte-ich-mich-reinlegen"-Essen. Das liegt evtl. einfach auch an der Speisenwahl. Auf jeden Fall werden wir nochmal hingehen und etwas anderes probieren.




5 Kommentare:

  1. Du hast so recht mit deinem Kommi, also ich erkenne es auch nicht wenn jemand Marken Make up trägt. Sollte man echt mal testen.

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  2. ich war einmal afrikanisch essen, aber es hat mir nicht so ganz gefallen.
    wegen der urheberrechtsverletzung: ich denke auch dass die einfach nicht bloggen kann. und unverschämt ist es auch, einfach so bilder von anderen blogs zu nehmen und als die eigenen zu verkaufen !!! die abmahnung ist rausgeschickt und der shitstorm war ihr wohl zu viel. sie hat sich bei mir gemeldet. siehe untere kommentare ;)

    lg
    dahi

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  3. nun ja, kann auch sein dass es ne ausrede ist.
    ich habe auf jeden fall kein mitleid.

    lg
    dahi

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  4. .. also für so viel gutmenschentum bin ich immernoch zu verärgert XD

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